Der anhaltende Trend für Coworking sorgt dafür, dass stetig neue Coworking-Spaces entstehen und hinzukommen. Ob nun das Rend24 an der Bleichenbrücke, das Mindspace am Rödingsmarkt oder die Beehive-Coworking-Spaces in Bahrenfeld, Hamburg-Neustadt und Hamburg-City in der Nähe des Hauptbahnhofs. Die Mitarbeiter von großen Unternehmen und etablierten Konzernen werden immer häufiger in schicke Coworking-Spaces geschickt. Das Ziel ist klar: Unternehmen wollen Mitarbeiter motivieren, kreativer werden lassen und auf Arbeitsebene interdisziplinär vernetzen.
Brad Richards, Leitender Produktmanager von Daimler, findet fest zugeordnete Schreibtische, Aktenschränke und alte Teppichböden langweilig und wenig schick. „Wie soll man da auf innovative Ideen kommen?“ entgegnet er in einem Interview dem Tagesspiegel. Er und seine 40 Kollegen sind genau aus diesem Grund in das Coworking-Büro Lab1886 gezogen, um dort neue Geschäftsfelder für den Automobilkonzern zu identifizieren. Unkonventionelles Denken gehört mit zum Geschäft. Dafür muss die Umgebung aber ebenfalls inspirierend und unkonventionell sein.
Nicht nur in Berlin, Hamburg oder Frankfurt gibt es mittlerweile dutzende solcher Arbeitsorte. Sie werden immer beliebter und erfreuen sich größter medialer Aufmerksamkeit. Gemeinschaftsbüros mit flexiblen Arbeitsplätzen – oder Neudeutsch Coworking-Spaces genannt – sprießen aktuell wie Pilze aus dem Boden. Angefangen beim Café Oberholz, über das Betahaus in Hamburg bis hin zum WeWork und Mindspace. Neben offenen und kreativen Arbeitsräumen sind Coworking-Spaces in der Regel mit Lounge-artigen Sitzecken, modernen Küchen oder Kickertischen ausgestattet. Das Ziel der Coworking-Spaces ist klar: die Mieter untereinander zu vernetzen, den Austausch und Dialog mit gemeinsamen Business-Events anzuregen.
Zu Beginn haben Freelancer und Startups das Gespräch mit Gleichgesinnten gesucht. Mittlerweile schicken Unternehmen vermehrt ihre Innovations-Teams in Coworking-Spaces, damit das Team sich einerseits vernetzt sowie austauscht und andererseits das „Out of the Box“-Denken gestärkt wird. Unternehmenskunden machen bei WeWork und Mindspace mittlerweile bis zu 40 Prozent aus.
Als Unternehmenskunden finden sich nicht nur amerikanische Dependenzen wie Twitter, sondern auch immer mehr Klein- und Mittelständler, die sich entweder an der kurzfristigen Mietdauer erfreuen um kurzfristig zu wachsen oder sich durch den Austausch mit Startups und Freelancern Innovation „ins Haus“ zu holen. Der gegenseitige Austausch zwischen Startup und Corporate fördert beide Seiten: So können Startups früh mit potenziellen Kunden ins Gespräch kommen, gleichzeitig bekommen Corporates Innovationen „frei Haus“ vorgestellt und können sich neuartiger Lösungen und Denkmuster erfreuen.
Neben den professionellen und teilweise etablierten Coworking-Space-Anbietern wie Mindspace oder WeWork und klassischen Anbietern DesignOffice oder Regus, drängen auch neue Anbieter in den Markt. So hat erst Anfang 2018 die Sparda Bank Berlin in Frankfurt Oder einen Coworking-Space in das Bankkonzept integriert. Ähnliche Bestrebungen sind auch bei der Haspa (Hamburger Sparkasse) erkennbar, die überlegen, wie sie ihr dichtes Filialnetz sinnstiftend für eine interessante Zielgruppe zugänglich machen.
Es ist festzuhalten, dass der Zugang zu neuen Ideen, Mitarbeitern und der kreative sowie offene Austausch mit Startups und Freelancern immer mehr dazu führt, dass Mitarbeiter in Unternehmen Teil der Coworking-Community werden. Der Coworking-Szene tut dies gut und stärkt die Vorteil für Corporates, Startups und Freelancer gleichermaßen.